Sag DU uns auch DEINE Meinung, warum DU findest, dass Pferde nicht in den Rosemontagszug gehören ..
Hier schonmal einige Stimmen …
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Am Veilchendienstag nahm das NTK auf Einladung des ausrichtenden Vereins “Nur ein Karnevalsverein” am Veedels Zooch in Köln-Kalk teil. Als besonderes Highlight und Hingucker begleitete uns eine Elektro-Kutsche, die viel Aufmerksamkeit auf sich zog. Dank veganer Spenden von verschiedenen Firmen konnten wir auch ein paar “Kamelle” (Karnevalsleckereien) unters Volk bringen. Die Zuschauer am Rand reagierten erneut sehr positiv auf unsere Teilnahme12.
Die Leitlinien sind mal wieder eine Farce: Der Bock wird zum Gärtner, und das angeblich Wichtigste wird zuletzt beachtet. Ein Resümee des bunten, frechen und friedlichen Rosenmontagszugs in Köln 2024 (O-Ton Newsletter Kölner Karneval Festkomitee):
Die guten Nachrichten zuerst: Es gab keinen Terroranschlag auf den Rosenmontagszug, wie vielerorts befürchtet. Es kam auch zu keinem erneuten Unfall wie 2018, und das Wetter spielte weitestgehend mit. Aber durch die Augen eines Tierschützers gesehen, war es mal wieder ein weiterer schwerer Tag.
Da hingen Glöckchen an Kutschpferden, als wenn der Krach und der Radau nicht schon ausreichen würden – wir haben bis zu 129 Dezibel gemessen. Ausgebrochene, kaputte Hufe von Pferdekontrolleurinnen/Tierärztinnen wurden als „nicht so schlimm, das wird wohl eine Vorgeschichte gehabt haben“ abgetan. Der Bock wird zum Gärtner mit der Person Hajo Jennes (= Reitercorpsführer Ehrengarde und bis 2022 selber eher auf dem Pferd als auf dem Boden im Rosenmontagszug unterwegs), der plötzlich auch als Pferdekontrolleur auftritt – honi soit qui mal y pense (= Ein Schelm, wer Böses dabei denkt).
Die Leitlinien, mit denen das Festkomitee stolz hausieren geht als selbstauferlegte Reglementierung zum Beweis des guten Willens, sind eine Farce. Im Arbeitszeugnis stünde an dieser Stelle noch nicht mal „…waren stets bemüht“, denn erneut schmückt sich vor allem die Ehrengarde nicht mit Ehre: Schon wieder wurde die eigene Leitlinie dreist ignoriert, und Pferdegruppen wurden wieder in unmittelbarer Nähe zu Musikgruppen platziert. Natürlich ignorierte man auch wieder, dass die Pferde am Anfang oder am Ende des Zuges gehen sollten – Fehlanzeige! Es gab Pferde in den Gruppen 1, 8, 9, 12, 18, 24, 33, 39, 46, 64 und 66 – also bunt im gesamten Zug verteilt…
Ob man die Regelung des Handyverbots bei Reitern, Kutschern und Begleitern (Wagenengeln – irgendwie passt die Bezeichnung in dem Zusammenhang nicht wirklich…) auch wieder unbeachtet gelassen hat wie in 2023, wird die Sichtung des umfangreichen Filmmaterials des Netzwerks für Tiere Köln ergeben. Leider wird diese Aufgabe aufgrund des Umfangs einige Wochen in Anspruch nehmen.
Daraus werden dann auch mögliche Anzeigen resultieren, sowie der alljährliche „Negativ-Highlight“-Zusammenschnitt, der wieder auf unserer Homepage erscheinen wird – wie schon in den Jahren zuvor.
Am traurigsten macht jedoch der Kommentar des Präsidenten des Festkomitees, Christoph Kuckelkorn: „Die Pferde sind das Wichtigste im Zug.“ Dies ist an Unsinnigkeit nicht zu überbieten und gleicht einem blanken Hohn. Denn wir beobachteten am Ende des anstrengenden Zugwegs, dass Reiter und Kutscher sich die plattgesessenen Popos rieben, während alle mit Wasser versorgt wurden. Die Pferde, die die ganze Arbeit getan hatten und schwere Kutschen gezogen hatten, bekamen nur die Flaschen hingehalten – aus denen sie natürlich nicht trinken können.
Fazit: Bunt – ja, frech – eher dreist und unverschämt, friedlich – liegt im Auge des Betrachters, aus Pferdesicht wohl eher nicht.
Dann freuen wir uns mal auf die Session 2025, wenn die Träume wieder blühen. Und wovon die träumen, für die das Wohl der Pferde wirklich das Wichtigste ist, braucht nicht viel Phantasie oder Erklärung.
Mit Bannern, Flyern, Plakaten und einem großen, weiß angesprühten Plüschtierpferd sind wir am 03.02.24 durch Köln mit dem Geisterzug gezogen. Wir erhielten großen Zuspruch, Beifall und hoch erhobene Daumen, und zwei junge Menschen halfen uns spontan, unsere Flyer zu verteilen. Für uns ist das eine Bestätigung, dass wir für den Wunsch der Menschen kämpfen, die endlich kein Tierleid mehr im Karneval sehen möchten und unbeschwert und unbelastet feiern wollen. 🎉🐾🎭
Auch in diesem Jahr werden wir nicht müde, gegen den Einsatz von Pferden im Rosenmontagszug zu kämpfen und es kommen immer mehr Unterstützer*innen dazu.
Wir gehen am 03.02.24 beim Geisterzug in Köln mit und machen mit Plakaten, Bannern und Flyern auf uns und unser Thema aufmerksam.
Dann kommt der Rosenmontagszug am 12.02.24, bei dem wir an vielen unterschiedlichen Stellen filmen und dokumentieren werden.
Und am Veilchendienstag (13.02.2024) haben wir sogar eine eigene Gruppe im Kalker Zug und auch hier dann eine Plattform, um auf das Leid und das unkalkulierbare Sicherheitsrisiko beim Einsatz von Pferden in Umzügen hinzuweisen. Hier werden wir übrigens von einer E-Kutsche unterstützt, die mitzieht. Besser kann man nicht die Alternativen zu Pferden im Zug aufzeigen!!
Wenn Du auch Flyer verteilen willst (auf der Rückseite ist der Flyer rot – für die rote Karte 😊), zum Geisterzug oder in Kalk mitgehen willst, uns nach dem Rosenmontagszug Filmmaterial zuspielen willst oder dich anderweitig beteiligen möchtest, schreib gerne eine Mail an: Karneval-pferdefrei@outlook.de oder pferde@netzwerk-fuer-tiere-koeln.de.
Da der Nubbel ziemlich Druck bekommen hat durch einige Verantwortliche des Kölner Karnevals, bringt er seine Botschaft inkognito vor. Aber schaut selbst …
… na, was haltest ihr von dem?
Die entsprechende Druckvorlage könnt ihr hier herunterladen … >>KLICK<<
* Diese PDFs sind bewusst als professionelle Druckvorlagen gestaltet, um sie beispielsweise von einer Online-Druckerei drucken zu lassen. Diese Online-Druckereien verlangen (meist) einen sogenannten „Beschnitt“ in den Druckvorlagen. Das heißt, der Flyer muss größer angelegt sein, als er letztlich auf dem Papier sein wird, damit die Druckmaschine nichts Wichtiges abschneidet und genau weiß, in welchem Rahmen sie drucken soll. In diesen Druckvorlagen sind daher jeweils 3mm Beschnitt enthalten. Dieser ist gekennzeichnet durch sog. „Anschnittmarken“, das sind die beiden eingrenzenden Striche in jeder Ecke. Diese dienen dazu, der Druckerei genau anzuzeigen, wo der Beschnitt aufhört und der Flyer im Endformat anfängt. Sie sollen im Endergebnis nicht mitgedruckt, also nicht mehr zu sehen sein. Druckereien wissen, was die Marken heißen und selbst wenn nicht, werden sie jedenfalls feststellen, dass das Format der Druckvorlage über das gewünschte Endformat (A6/A5/A4) hinausgeht und sollten automatisch den Rand wegschneiden/nicht mitdrucken.
Bist du auch dagegen, dass jedes Jahr aufs Neue Pferde im Rosenmontagszug mitgehen müssen?
Dann setze dich ein und mach mit! In diesem Jahr gibt es viele Aktionen, an denen DU dich beteiligen kannst:
a) Erstelle ein 10-15 Sekunden langes Reel (= Minivideo) – bitte hochkant – in dem du beschreibst, warum du gegen den Einsatz von Pferden im Karnevalszug bist.
b) Laufe mit im Geisterzug am 03.02.2024 – wir haben eine eigene Gruppe und verteilen unsere Flyer und machen mit Bannern und Schildern auf das Tierleid während des Rosenmontagszuges aufmerksam.
c) Sei Teil im Kalker Zug am 14.02.2024 (Karnevalsdienstag) – wir haben auch hier eine eigene Abteilung beim Verein “Nur ein Karnevalsverein” und machen auch hier mit einer besonderen Verkleidung auf das Leid der Pferde im Rosenmontagszug aufmerksam.
d) Sei Teil des Filmteams am Rosenmontagszug (13.02.2024) – da können wir nie genug helfende Hände haben, die Kamera / Handy auf die Reiter richten, damit wir das Leid dokumentieren können, einen kleinen “negativ-highlight-Film” daraus machen können und die Tierquälerei auch zur Anzeige bringen können.
e) Zeige die Rote Karte! Wenn du beim Rosenmontagszug im Publikum bist, hebe die Rote Karte immer dann hoch, wenn Reiter an dir vorbeikommen und motiviere auch andere, die mit dir dort stehen, deinem Beispiel zu folgen. Stell dir vor, viele machen mit und eine Fläche aus roten Karten zeigt den Reitern ganz deutlich, dass es nicht länger gutgeheißen wird, was sie da machen.
Für weitere Infos und wenn du dich anmelden möchtest, wende dich an diese E-Mail-Adresse mit dem Betreff: “Ich will mitmachen!”
ichmachemit@netzwerk-fuer-tiere-koeln.de
Wir freuen uns auf dich und deine Unterstützung!
Die filmischen Eindrücke aus den letzten Jahren finden Sie hier:
2019 wurden aufgrund der damaligen Sturmwarnungen keine Pferde im Kölner Rosenmontagszug eingesetzt.
2021 fand aufgrund der Corona-Pandemie kein Kölner Rosenmontagszug statt.
2022 fand aufgrund des Ukraine-Kriegs kein Kölner Rosenmontagszug statt.
Folgenden offenen Brief hat das NTK an die Oberbürgermeisterin von Köln und weiterhin die Kölner Ratsfraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, die CDU, die SPD, DIE LINKE, die FDP und Volt, das Festkomitee Kölner Karneval, Düsseldorfs Oberbürgermeister Keller, Minister Krische des MUNV NRW und das Comitee Düsseldorfer Carneval e.V. gesendet:
Sehr geehrte Frau Reker,
mit der letzten Session hat der Kölner Karneval sein 200-jähriges Jubiläum gefeiert (Link) – leider mit einem Rosenmontagszug, der auch nach 200 Jahren noch Leid für Mensch und Tier bedeutete. Das kann mit dem Geist des Karnevals nicht vereinbar sein, der doch Spaß und Heiterkeit bringen soll. Stattdessen werden Pferde auch in der anstehenden Saison dazu gezwungen, in diesem Zug inmitten von Lärm, Menschenmassen, fliegenden Gegenständen und engen Gassen mitzulaufen. Leid und Schmerz der Tiere wird dabei ignoriert, ebenso wie das immense und nicht behebbare Sicherheitsrisiko für alle Beteiligten und Umstehenden. Die 2022 überarbeiteten „Leitlinien zum Umgang mit Pferden beim Einsatz in Karnevalsumzügen“ sind nur Feigenblatt und ändern nichts an den zahlreichen Problemen, die ein Umzug mit Pferden mit sich bringt – Probleme, die sich nur mit einem Verbot von Pferden im Rosenmontagszug beheben lassen (vgl. Stellungnahme hierzu vom 28.02.2022, siehe unten). Wir schätzen die Bereitschaft, etwas für den Tierschutz und die Sicherheit zu verbessern, wenn diese Bereitschaft echt wäre. Jedoch werden selbst die unzureichenden Leitlinien nicht eingehalten und können teilweise aufgrund der Gegebenheiten im Zug gar nicht eingehalten werden. Hierzu sei beispielhaft die Maßgabe genannt, dass allen Pferden nach einer Teilnahmezeit von 4 Stunden eine mindestens halbstündige Pause zu ermöglichen ist und nach längstens 8 Stunden die Tiere ganz aus dem Zug zu nehmen sind. Dabei bereits unbeachtet bleiben die langen Aufstell- und Wartezeiten sowie die An- und Abreise. Die verlangte Pause wurde 2023 keinem Pferd ermöglicht. Auch dauerte der gesamte Zug in diesem Jahr über 11 Stunden. Zudem soll ein stark nervöses und gestresstes Tier aus dem Zug genommen werden. Diese Vorgabe ist vollkommen unpraktikabel, da es an keiner Stelle möglich ist, ein Pferd durch die Absperrungen und Zuschauermengen am Rand aus dem Zug herauszuführen. Weiterhin waren die Pferdegruppen entgegen den Leitlinien nicht alle am Anfang oder Ende des Zuges platziert und waren teilweise auch direkt hinter Musikkapellen (z.B. bei der Ehrengarde). Es kam auch immer wieder zu längeren Wartezeiten, da der Zug aufgrund von Unfällen o.ä. anhalten musste.
Dass das Festkomitee Kölner Karneval e.V. kein Interesse am Tierschutz hat und jegliche freiwillige Selbstregulation nicht funktioniert, zeigt auch der Fall des gerichtlich verurteilten Pferdequälers Horst S. aus Monschau. Obwohl dem Festkomitee bekannt war, dass der Mann laut Urteil des Amtsgerichts Monschau vom 13.02.23 seine Pferde wiederholt und massiv mit Gegenständen wie Hammer und Mistgabel misshandelte, durften die Tiere – wie schon in den Jahren zuvor – vor Kutschen gespannt beim Rosenmontagszug mitlaufen, ebenso wie der Pferdequäler selbst. Er gab vor Gericht an, für Karnevalsumzüge gebucht zu werden, „weil die Leute wüssten, dass er seine Tiere im Griff habe“.
Dass es auch sehr gut ohne Pferde geht, hat man beim Rosenmontagszug 2019 gesehen. Der Umzug fand wegen des Sturms ohne Tiere statt – dafür mit viel Kreativität und brillanten Einfällen wie Holzpferden, Steckenpferden, Pferdekostümen und E-Kutsche. Vor allem: mit begeisterten Zuschauern und Teilnehmern. Nicht die Pferde, sondern genau dieser Einfallsreichtum bilden den Geist des Karnevals. In diesem Sinne, wenn auch nicht direkt im karnevalistischen Kontext, wurde in diesem Jahr die Oper „AIDA“ in Hannover mit einem riesigen und lebensechten Elefanten aufgeführt. (Link).
Eine entsprechende Anpassung der Tradition bedeutet keinesfalls das Ende des Brauchtums. Ganz im Gegenteil bekommt dieses durch einen pferdefreien Umzug neues Leben und noch mehr begeisterte Jecken als zuvor. Bereits Anfang 2018 – noch vor dem schlimmen Kutschunfall – ergab eine INSA-Meinungsumfrage unter NRW-Bürgern, dass eine knappe Mehrheit – rund 47 Prozent der Befragten – ein Verbot von Pferden in Karnevalszügen befürwortet. 45 Prozent der Menschen äußerten keine Bedenken.
Pferde sind Fluchttiere mit einem Gewicht von mehreren hundert Kilo. Ihre scharfen Sinne lassen sie jede auch nur denkbare Gefahr frühestmöglich erkennen und ihr Instinkt verleitet sie zur Flucht – dieser Instinkt ist so stark ausgeprägt, dass nichts ihn völlig abstellen kann. Ein gutes Beispiel dafür ist der schwere Unfall im Kölner Rosenmontagszug von 2018. Damals wurden 5 Menschen schwer verletzt und nur durch großes Glück kam es zu keinem Todesfall (Link). 2022 wie auch 2023 entstanden beim Rosenmontagszug nahezu identische, kritische Situationen, die ohne weiteres genauso oder gar schlimmer hätten enden können.
Auch durch ein umfangreicheres Training kann nie eine völlige Sicherheit garantiert werden. Das zeigt unter anderem ein aktueller Fall: Bei der Krönungsparade von König Charles und Königin Camilla im Mai 2023 in London geriet ein Pferd kurz hinter der Kutsche des Königspaares außer Kontrolle und krachte rückwärts in eine der Absperrungen. Hier blieb es für alle Beteiligten bei einem Schrecken, es hätte jedoch genauso gut zu dramatischen Verletzungen für Pferd, Reiter (zu diesem Zeitpunkt ohne Helm) und Zuschauern kommen können. Auch bei den Proben zu Queen Elizabeths Thronjubiläum kam es 2022 zu einem Unfall mit Pferd und Reiter. Die Pferde der Londoner Gardereiter sind wesentlich umfangreicher ausgebildet und trainiert als die Pferde, die normalerweise für den Rosenmontagszug zur Verfügung gestellt werden.
Unsere jährliche Dokumentation des Rosenmontagszuges dient auch zur Grundlage für Ordnungswidrigkeitsanzeigen wegen Verstoßes gegen § 3 Satz 1 Nummer 6 Tierschutzgesetz. So lange Pferde im Zug mitlaufen müssen, werden wir genau hinschauen.
Wir appellieren an Sie, für die Zugteilnehmer, die Zuschauer und die Pferde: lassen Sie die Pferde in ihrem Stall oder auf der Wiese und stattdessen der Kreativität der Karnevalsgruppen freien Lauf!
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Netzwerk für Tiere Köln
Hier geht es zu der genannten Stellungnahme