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Netzwerk für Tiere Köln

Tierschutz Köln

Sei Teil des Teams gegen den Einsatz von Pferden im Rosenmontagszug!!!

Sei Teil des Teams gegen den Einsatz von Pferden im Rosenmontagszug!!!

2. Januar 2024

Bist du auch dagegen, dass jedes Jahr aufs Neue Pferde im Rosenmontagszug mitgehen müssen?

Dann setze dich ein und mach mit! In diesem Jahr gibt es viele Aktionen, an denen DU dich beteiligen kannst:

a) Erstelle ein 10-15 Sekunden langes Reel (= Minivideo) – bitte hochkant – in dem du beschreibst, warum du gegen den Einsatz von Pferden im Karnevalszug bist.

b) Laufe mit im Geisterzug am 03.02.2024 – wir haben eine eigene Gruppe und verteilen unsere Flyer und machen mit Bannern und Schildern auf das Tierleid während des Rosenmontagszuges aufmerksam.

c) Sei Teil im Kalker Zug am 14.02.2024 (Karnevalsdienstag) – wir haben auch hier eine eigene Abteilung beim Verein “Nur ein Karnevalsverein” und machen auch hier mit einer besonderen Verkleidung auf das Leid der Pferde im Rosenmontagszug aufmerksam.

d) Sei Teil des Filmteams am Rosenmontagszug (13.02.2024) – da können wir nie genug helfende Hände haben, die Kamera / Handy auf die Reiter richten, damit wir das Leid dokumentieren können, einen kleinen “negativ-highlight-Film” daraus machen können und die Tierquälerei auch zur Anzeige bringen können.

e) Zeige die Rote Karte! Wenn du beim Rosenmontagszug im Publikum bist, hebe die Rote Karte immer dann hoch, wenn Reiter an dir vorbeikommen und motiviere auch andere, die mit dir dort stehen, deinem Beispiel zu folgen. Stell dir vor, viele machen mit und eine Fläche aus roten Karten zeigt den Reitern ganz deutlich, dass es nicht länger gutgeheißen wird, was sie da machen.

Für weitere Infos und wenn du dich anmelden möchtest, wende dich an diese E-Mail-Adresse mit dem Betreff: “Ich will mitmachen!”

ichmachemit@netzwerk-fuer-tiere-koeln.de

Wir freuen uns auf dich und deine Unterstützung!

ALLE FILME DER LETZEN JAHRE

ALLE FILME DER LETZEN JAHRE

11. November 2023

Die filmischen Eindrücke aus den letzten Jahren finden Sie hier:

2017 / 2018

2019 wurden aufgrund der damaligen Sturmwarnungen keine Pferde im Kölner Rosenmontagszug eingesetzt.

2020

2021 fand aufgrund der Corona-Pandemie kein Kölner Rosenmontagszug statt.

2022 fand aufgrund des Ukraine-Kriegs kein Kölner Rosenmontagszug statt.

2023

2024
Erneut Missstände und Tierleid beim Rosenmontagszug 2023: Appell für einen pferdefreien Karneval

Erneut Missstände und Tierleid beim Rosenmontagszug 2023: Appell für einen pferdefreien Karneval

10. November 2023

Folgenden offenen Brief hat das NTK an die Oberbürgermeisterin von Köln und weiterhin die Kölner Ratsfraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, die CDU, die SPD, DIE LINKE, die FDP und Volt, das Festkomitee Kölner Karneval, Düsseldorfs Oberbürgermeister Keller, Minister Krische des MUNV NRW und das Comitee Düsseldorfer Carneval e.V. gesendet:

Sehr geehrte Frau Reker,

mit der letzten Session hat der Kölner Karneval sein 200-jähriges Jubiläum gefeiert (Link) – leider mit einem Rosenmontagszug, der auch nach 200 Jahren noch Leid für Mensch und Tier bedeutete. Das kann mit dem Geist des Karnevals nicht vereinbar sein, der doch Spaß und Heiterkeit bringen soll. Stattdessen werden Pferde auch in der anstehenden Saison dazu gezwungen, in diesem Zug inmitten von Lärm, Menschenmassen, fliegenden Gegenständen und engen Gassen mitzulaufen. Leid und Schmerz der Tiere wird dabei ignoriert, ebenso wie das immense und nicht behebbare Sicherheitsrisiko für alle Beteiligten und Umstehenden. Die 2022 überarbeiteten „Leitlinien zum Umgang mit Pferden beim Einsatz in Karnevalsumzügen“ sind nur Feigenblatt und ändern nichts an den zahlreichen Problemen, die ein Umzug mit Pferden mit sich bringt – Probleme, die sich nur mit einem Verbot von Pferden im Rosenmontagszug beheben lassen (vgl. Stellungnahme hierzu vom 28.02.2022, siehe unten). Wir schätzen die Bereitschaft, etwas für den Tierschutz und die Sicherheit zu verbessern, wenn diese Bereitschaft echt wäre. Jedoch werden selbst die unzureichenden Leitlinien nicht eingehalten und können teilweise aufgrund der Gegebenheiten im Zug gar nicht eingehalten werden. Hierzu sei beispielhaft die Maßgabe genannt, dass allen Pferden nach einer Teilnahmezeit von 4 Stunden eine mindestens halbstündige Pause zu ermöglichen ist und nach längstens 8 Stunden die Tiere ganz aus dem Zug zu nehmen sind. Dabei bereits unbeachtet bleiben die langen Aufstell- und Wartezeiten sowie die An- und Abreise. Die verlangte Pause wurde 2023 keinem Pferd ermöglicht. Auch dauerte der gesamte Zug in diesem Jahr über 11 Stunden. Zudem soll ein stark nervöses und gestresstes Tier aus dem Zug genommen werden. Diese Vorgabe ist vollkommen unpraktikabel, da es an keiner Stelle möglich ist, ein Pferd durch die Absperrungen und Zuschauermengen am Rand aus dem Zug herauszuführen. Weiterhin waren die Pferdegruppen entgegen den Leitlinien nicht alle am Anfang oder Ende des Zuges platziert und waren teilweise auch direkt hinter Musikkapellen (z.B. bei der Ehrengarde). Es kam auch immer wieder zu längeren Wartezeiten, da der Zug aufgrund von Unfällen o.ä. anhalten musste.


Dass das Festkomitee Kölner Karneval e.V. kein Interesse am Tierschutz hat und jegliche freiwillige Selbstregulation nicht funktioniert, zeigt auch der Fall des gerichtlich verurteilten Pferdequälers Horst S. aus Monschau. Obwohl dem Festkomitee bekannt war, dass der Mann laut Urteil des Amtsgerichts Monschau vom 13.02.23 seine Pferde wiederholt und massiv mit Gegenständen wie Hammer und Mistgabel misshandelte, durften die Tiere – wie schon in den Jahren zuvor – vor Kutschen gespannt beim Rosenmontagszug mitlaufen, ebenso wie der Pferdequäler selbst. Er gab vor Gericht an, für Karnevalsumzüge gebucht zu werden, „weil die Leute wüssten, dass er seine Tiere im Griff habe“.
Dass es auch sehr gut ohne Pferde geht, hat man beim Rosenmontagszug 2019 gesehen. Der Umzug fand wegen des Sturms ohne Tiere statt – dafür mit viel Kreativität und brillanten Einfällen wie Holzpferden, Steckenpferden, Pferdekostümen und E-Kutsche. Vor allem: mit begeisterten Zuschauern und Teilnehmern. Nicht die Pferde, sondern genau dieser Einfallsreichtum bilden den Geist des Karnevals. In diesem Sinne, wenn auch nicht direkt im karnevalistischen Kontext, wurde in diesem Jahr die Oper „AIDA“ in Hannover mit einem riesigen und lebensechten Elefanten aufgeführt. (Link).


Eine entsprechende Anpassung der Tradition bedeutet keinesfalls das Ende des Brauchtums. Ganz im Gegenteil bekommt dieses durch einen pferdefreien Umzug neues Leben und noch mehr begeisterte Jecken als zuvor. Bereits Anfang 2018 – noch vor dem schlimmen Kutschunfall – ergab eine INSA-Meinungsumfrage unter NRW-Bürgern, dass eine knappe Mehrheit – rund 47 Prozent der Befragten – ein Verbot von Pferden in Karnevalszügen befürwortet. 45 Prozent der Menschen äußerten keine Bedenken.
Pferde sind Fluchttiere mit einem Gewicht von mehreren hundert Kilo. Ihre scharfen Sinne lassen sie jede auch nur denkbare Gefahr frühestmöglich erkennen und ihr Instinkt verleitet sie zur Flucht – dieser Instinkt ist so stark ausgeprägt, dass nichts ihn völlig abstellen kann. Ein gutes Beispiel dafür ist der schwere Unfall im Kölner Rosenmontagszug von 2018. Damals wurden 5 Menschen schwer verletzt und nur durch großes Glück kam es zu keinem Todesfall (Link). 2022 wie auch 2023 entstanden beim Rosenmontagszug nahezu identische, kritische Situationen, die ohne weiteres genauso oder gar schlimmer hätten enden können.


Auch durch ein umfangreicheres Training kann nie eine völlige Sicherheit garantiert werden. Das zeigt unter anderem ein aktueller Fall: Bei der Krönungsparade von König Charles und Königin Camilla im Mai 2023 in London geriet ein Pferd kurz hinter der Kutsche des Königspaares außer Kontrolle und krachte rückwärts in eine der Absperrungen. Hier blieb es für alle Beteiligten bei einem Schrecken, es hätte jedoch genauso gut zu dramatischen Verletzungen für Pferd, Reiter (zu diesem Zeitpunkt ohne Helm) und Zuschauern kommen können. Auch bei den Proben zu Queen Elizabeths Thronjubiläum kam es 2022 zu einem Unfall mit Pferd und Reiter. Die Pferde der Londoner Gardereiter sind wesentlich umfangreicher ausgebildet und trainiert als die Pferde, die normalerweise für den Rosenmontagszug zur Verfügung gestellt werden.


Unsere jährliche Dokumentation des Rosenmontagszuges dient auch zur Grundlage für Ordnungswidrigkeitsanzeigen wegen Verstoßes gegen § 3 Satz 1 Nummer 6 Tierschutzgesetz. So lange Pferde im Zug mitlaufen müssen, werden wir genau hinschauen.
Wir appellieren an Sie, für die Zugteilnehmer, die Zuschauer und die Pferde: lassen Sie die Pferde in ihrem Stall oder auf der Wiese und stattdessen der Kreativität der Karnevalsgruppen freien Lauf!


Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Netzwerk für Tiere Köln

Hier geht es zu der genannten Stellungnahme

Von Tierschutz-Leitlinien keine Spur im Rosenmontagszug 2023

Von Tierschutz-Leitlinien keine Spur im Rosenmontagszug 2023

9. Mai 2023

2022 hatte die damalige Umweltministerin Ursula Heinen-Esser „Leitlinien zum Umgang mit Pferden beim Einsatz in Karnevalsumzügen“ veröffentlicht. Diese nennen eine Reihe von Maßnahmen, die in zukünftigen Karnevalsumzügen auch in Köln umgesetzt werden sollten, „um den Tierschutzanforderungen gerecht zu werden“1 – im Rosenmontagszug 2023 in Köln war von deren Umsetzung allerdings nichts zu merken.

Zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=yWITtmN-SdQ

Wie bereits in den Umzügen zuvor konnte das Netzwerk für Tiere Köln (NTK) auch in diesem Jahr festhalten, dass Pferde im ganzen Zug verteilt und teilweise unmittelbar hinter Musikgruppen laufen mussten, während der gesamte Zug eine Zeitspanne von sage und schreibe über 11 Stunden maß. Für die Pferde bedeutete dies einen Einsatz inmitten von Menschenmengen, lauter Musik und Kamelle von durchschnittlich 5 Stunden. Dazu kommen noch An- und Abreise sowie die Zeiten des Ausharrens nach und vor dem Einsatz. Es konnten insbesondere Kutschpferde beobachtet werden, die schon zu Anfang des Zuges nass geschwitzt waren. Zahllose Pferde zeigten deutliche Anzeichen von Stress, so sind durch die Medien bereits Aufnahmen des Pferdes „Sam“ (Kopfnummer 89 der Ehrengarde) gegangen, welches wild mit dem Kopf schlug, mit dem Huf scharrte und auf der Trense kaute. Daneben sind auch bei Reitern wie Begleitern Verstöße gegen die Leitlinien aufgefallen, denn einige Reiter bedienten sich auf dem Pferd ihres Mobiltelefons und Begleiter rissen (scheinbar in Beruhigungs- oder Zügelungsversuchen) wiederholt scharf an den Halftern der Pferde. Die vorgesehene halbstündige Pause nach 4 Stunden Einsatzzeit zu ungestörter (!) Futter- und Wasseraufnahme2 wurde offenkundig gänzlich ignoriert. Dass die Pferde überhaupt zwischendurch versorgt wurden oder die Reiter einmal abgesessen hätten, konnte an keiner Stelle im Zug beobachtet werden.

Den verlautbarten Aussagen von Hans-Joachim Jennes und Dr. med. vet. Augustiniok (t-online vom 24.02.20233), dass es sich bei diesen Bildern lediglich um Momentaufnahmen handele und Schaum vor dem Mund bei Pferden gar ein „Zeichen der Losgelassenheit sei“, muss nachdrücklich widersprochen werden. Es bestehen deutlich sichtbare Unterschiede darin, ob ein Pferd aus Entspannung oder aber auch Stress schäumt. Steht ein Pferd unter Stress, bildet sich zähflüssiger bis schleimiger Schaum – genauso wie bei Pferd „Sam“.4

Das NTK wird auf Grundlage des aufgenommenen Bildmaterials eigene Maßnahmen ergreifen und die Tierschutzverstöße offiziell anprangern. Es kann nicht sein, dass die so hoch gelobten Leitlinien ein ungenutzter Staubfänger bleiben, während man sich genau auf diese beruft, um das geforderte Verbot von Pferden im Zug abzuweisen. Auch eigene Maßnahmen daneben präsentierten sich im Rosenmontagszug 2023 nicht. Erst recht angesichts der sich verschärfenden Töne und Handlungen der Verteidiger dieser „Tradition“ muss der Tierschutz hochgehalten werden. Diesem widmet sich das NTK nun auch mit einer Petition.5

1 den Leitlinien zu Anfang gesetzter Brief von Ministerin Ursula Heinen-Esser an den damaligen Landtagspräsident NRWs, Vorlage 17/6247.

2 „Leitlinien zum Umgang mit Pferden beim Einsatz in Karnevalsumzügen“ vom 23.12.2021, S. 5.

3 „Auffälliges Verhalten im Rosenmontagszug – Wie schlecht ging es Pferd Sam wirklich?“, Artikel auf t-online vom 24.02.2023, https://www.t-online.de/region/koeln/id_100132936/tierquaelerei-an-koelner-rosenmontagszug-so-schlecht-stand-es-wirklich-um-pferd-sam.html.

4  vgl. Pferdefachtierarzt Maximilian Welter in „Missverstanden: Schaum am Pferdemaul“, Beitrag der Pferderevue vom 12.03.2018, https://www.pferderevue.at/magazin/ausbildung/2018/03/missverstanden_schaumampferdemaul.html?fbclid=IwAR1x08SbbpcDp_6l2qBEn0nNzcZEt0iyJURLe1JijzhNkVXBro_DS2T8Lao.

5 NTK-Petition „Karneval pferdefrei – gegen Tierquälerei und die unberechenbare Gefahr im Rosenmontagszug“ an die Stadt Köln, https://weact.campact.de/petitions/karneval-pferdefrei-gegen-tierqualerei-und-die-unberechenbare-gefahr-im-rosenmontagszug?share=214d920a-a2e3-422a-841c-33ea3944648b&source=email-share-button&utm_medium=recommendation&utm_source=email.

Was beschert der April dem Festtagskomitee? Einen ordentlichen Gegenwind …

Was beschert der April dem Festtagskomitee? Einen ordentlichen Gegenwind …

27. April 2023

<Pressestimmen>

In der Nachbetrachtung des diesjährigen Rosenmontagszugs wird deutliche Kritik an dessen Plaung und Durchführung geäußert.

Die selbst auferlegten Leitlinien wurden verletzt – siehe HIER – und nun wird öffentlich, dass das Veterinäramt nur 10% der teilnehmenden Pferde getestet hat. So schreibt Report-K: „195 Pferde waren im diesjährigen Kölner Rosenmontagszug eingesetzt. Davon überprüfte das Kölner Veterinäramt 10,26 Prozent, also 20 Pferde. Ein Pferd zeigte Auffälligkeiten. 1“ – aber seht selbst:

Kölner Rosenmontagszug 2023: Veterinäramt prüfte nur 10 Prozent der Pferde

Und auch der Kölner Stadtanzeiger fügt an, dass die Grünen das Verbot von Pferden im Rosenmontagszug fordern (2):

Wir halten euch weiter auf dem Laufenden!

1 https://www.report-k.de/kolner-rosenmontagszug-2023-veterinaramt-prufte-nur-10-prozent-der-pferde/

2 https://www.ksta.de/koeln/karneval-in-koeln/karneval-gruene-fordern-verbot-von-pferden-im-rosenmontagszug-558906

Unsere neuen Petitionsvorlagen

Unsere neuen Petitionsvorlagen

19. März 2023

Das Netzwerk für Tiere Köln stellt Druckvorlagen für DIN5 Flyer als Download zur Verfügung, um unsere Petition „ Karneval pferdefrei – gegen Tierquälerei und die unberechenbare Gefahr im Rosenmontagszug“ und unsere weiteren Aktionen in 2024 zu verbreiten. Die findet ihr hier…

Flyer A4

Flyer A5

Flyer A6

Wir empfehlen die Umweltdruckerei (www.dieumweltdruckerei.de). Wir haben bereits positive Erfahrung mit dem A6 Druck gehabt: 170g/qm Recycling Weiß, „Papier-Egal-Preis“. Und sehen sie aus …

Tierquäler im Rosenmontagszug und leere Ausflüchte des Festkomitees

Tierquäler im Rosenmontagszug und leere Ausflüchte des Festkomitees

8. März 2023

Wie durch eine Recherche von PETA bekannt wurde, lief im Kölner Rosenmontagszug 2023 ein Pferdehalter mit, der vor kurzem für schwerste Tierquälerei an seinen Pferden verurteilt wurde. Das Festkomitee Kölner Karneval reagiert auf diesen Vorwurf mit Verständnis heischenden Versprechungen und leeren Worten.

Die Länge des Zuges und die Beobachtung von stark gestressten Tieren warfen bereits vergangene Woche aus Tierschutzsicht erneut ein schlechtes Licht auf den Rosenmontagszug. 1 Die Kritik an der fortwährenden Praxis, Pferde im Rosenmontagszug mitzuführen, erreicht mit den neuesten Nachrichten jedoch noch einmal ein neues Stadium. Denn wie bekannt wurde, verlieh ein (wegen Revision noch nicht rechtskräftig) verurteilter Tierquäler nicht nur seine Pferde als Kutschpferde an die Karnevalsgesellschaft der Altstädter, sondern lief auch noch selbst als Begleitung im Zug mit. 2 Horst S. aus Monschau bei Aachen soll seine Pferde in der Vergangenheit immer wieder geschlagen und ihnen mit Hämmern, schweren Stahlketten und Mistgabeln wiederholt zugesetzt haben, so der Tatvorwurf vor Gericht. Eigenen Ausführungen zufolge tat er dies, um die Pferde im Griff zu haben – gerade deshalb würden seine Pferde gerne für Veranstaltungen wie den Rosenmontagszug genommen. 3 Dies wirft die Frage auf, ob womöglich noch an anderen Pferdehöfen ähnlich vorgegangen wird, um die Tiere in die ihnen widerstrebende Situation zu zwingen. Es ist mehr als bekannt, dass die Umstände eines Karnevalszuges der Natur von Pferden vollkommen entgegenlaufen. Als Fluchttiere würden sie sich niemals freiwillig und auch unter Zwang nur ungern in solche Veranstaltungen begeben. Der Stress und die Schmerzen, welchen sie durch die Lautstärke, die Enge, die Menschenmasse, die umherfliegenden Süßigkeiten und die mitunter völlig ungeeignete und falsch angebrachte Zäumung erleiden, sind ihnen deutlich anzusehen.

Das Festkomitee reagiert auf die Vorwürfe – von diesem Mann, noch nach Bekanntwerden des Urteils, Pferde bezogen und ihn gar selbst vor Ort toleriert zu haben – abwehrend. Man habe alles in den eigenen Möglichkeiten Stehende getan, um ihn vom Zug fernzuhalten und man wolle ihn zumindest für die Zukunft für eine weitere Teilnahme sperren (ob dies tatsächlich passiert, bleibt zu sehen). Über das vor Ort offenbar durch die Altstädter ausgesprochene Teilnahmeverbot, habe er sich hinweggesetzt. 4 Die Frage, warum die KG unter diesen Umständen dennoch losgezogen und nichts weiter unternommen hat, bleibt offen.

Allgemein habe man in den vergangenen Jahren „enorm viel für die sichere Reiterei und das Tierwohl getan“ und unter anderem Richtlinien zum Umgang mit den Tieren und der Planung des Zuges aufgestellt. Damit sind offenbar die Leilinien gemeint, die 2022 überarbeitet vom Umweltministerium NRWs (MUNV) veröffentlicht wurden. Zuvor hatten die Verantwortlichen des Kölner Karneval eigene Maßnahmen entwickelt, wie etwa ein Leiser-Stellen der Boxen, wenn Pferde vorbeikommen. Die Einhaltung dieser (aller?) Maßnahmen sei absolut notwendig für eine sichere Durchführung des Rosenmontagszuges und damit die Pferde „möglichst entspannt“ teilnehmen könnten. 5 Trotz dessen, dass beides insgesamt bei Weitem nicht ausreicht und niemals ausreichen wird, um einen Karnevalsumzug tierschutzkonform zu gestalten, ist diese Aussage doch interessant:

Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass ein Zug ohne Einhalten der Leitlinien nicht auch nur ansatzweise sicher und mit entspannten Tieren verlaufen kann. Wie bereits angesprochen, konnten im Rosenmontagszug 2023 verschiedene Verstöße gegen die Leitlinien und eigenen Maßnahmen beobachtet und filmisch festgehalten werden6 – Beweise dafür, dass der Zug sogar nach Aussage des Festkomitees nicht sicher, sondern gefährlich und tierschutzrelevant gewesen ist. Von den „strengen Regeln“, die der Kölner Stadtanzeiger zuletzt auflistete,7 wurde kaum eine einzige konsequent eingehalten. Mindestens einmal lief eine Gruppe Pferde direkt hinter einer Musikkapelle (so bei der Ehrengarde). Dass jedem Pferd zu seinen unterschiedlichen Einsatzzeiten in dem mehr als 11 Stunden andauernden Zug eine (mindestens halbstündige, völlig ungestörte) Pause nach 4 Stunden gewährt wurde und die Pferde mit Wasser und Nahrung versorgt wurde, konnte an keiner Stelle beobachtet werden und ist daher stark anzuzweifeln. Das Handyverbot auf dem Pferd wurde von einigen Reitern, die offenbar das Bedürfnis nach einem „Selfie“ verspürten, nicht eingehalten und auch bei der Einhaltung der Gewichtsbeschränkung ließ man sich offenkundig gewisse Freiheiten nach oben offen.

Mittlerweile behauptet man nicht einmal mehr, dass die Tiere völlig entspannt seien bzw. sein können, sondern lediglich „möglichst“ entspannt. Ein Zustand, der von „ideal“ weit entfernt ist!

Das Netzwerk für Tiere Köln wird die Verstöße gegen Leitlinien und Tierschutzgesetz bei den zuständigen Personen im Karneval und in den Behörden deutlich zur Sprache bringen. Dann wird zu sehen sein, wie viel an dem Versprechen, die Verstöße zu prüfen und zu sanktionieren,8 in der Realität dran ist.

1 siehe nur https://www.netzwerk-fuer-tiere-koeln.de/von-tierschutz-leitlinien-keine-spur-im-rosenmontagszug-2023/; PETA https://www.peta.de/presse/scharfe-kritik-von-peta-am-zwoelfstuendigen-pferdeeinsatz-beim-koelner-rosenmontagszug-tierschutz-mit-fuessen-getreten/; t-online https://www.t-online.de/region/koeln/id_100132936/tierquaelerei-an-koelner-rosenmontagszug-so-schlecht-stand-es-wirklich-um-pferd-sam.html.

2  dies brachte PETA mit einer Pressemitteilung am 1.3.2023 an die Öffentlichkeit, https://www.peta.de/presse/verpruegelte-pferde-beim-koelner-rosenmontagszug-peta-verlangt-erklaerung-von-festkomitee-und-oberbuergermeisterin-reker/ ; report-k dazu https://www.report-k.de/misshandelte-pferde-beim-koelner-rosenmontagszug-peta-verlangt-erklaerung/; die BILD dazu https://www.bild.de/regional/koeln/koeln-aktuell/koeln-festkomitee-schliesst-tierquaeler-vom-rosenmontagszug-aus-83103828.bild.html .

3  so schrieb die Aachener Zeitung am 13.2.2023, https://www.aachener-zeitung.de/lokales/eifel/monschau/pferdequaeler-verurteilt-mit-dem-hammer-auf-den-kopf_aid-84846525 .

4  mit diesen Aussagen zitierte die Aachener Zeitung Michael Kramp, Vorstandsmitglied des Festkomitees Kölner Karneval, in ihrem Artikel „Kölner Festkomitee sperrt verurteilten Pferdehalter“ v. 3.3.2023, abrufbar unter https://www.aachener-zeitung.de/lokales/eifel/festkomitee-koelner-karneval-sperrt-verurteilten-pferdehalter-aus-monschau_aid-85925667.

5  siehe Quelle 4.

6 siehe Pressemitteilung des NTK, „Von Tierschutz-Leitlinien keine Spur im Rosenmontagszug 2023“ v. 28.2.2023, abrufbar unter https://www.netzwerk-fuer-tiere-koeln.de/von-tierschutz-leitlinien-keine-spur-im-rosenmontagszug-2023/.

7 Kölner Stadtanzeiger, „Tierschützer attackieren Festkomitee“ v. 3.3.2023.

8 siehe Quelle 4.

Kölner Karneval – Büttenredner wird unter Druck gesetzt

Kölner Karneval – Büttenredner wird unter Druck gesetzt

24. Februar 2023

Im November 2021 haben wir ein YouTube Video von „Dä Nubbel“ alias Michael Hehn für eine Veröffentlichung auf unserem YouTube Kanal „Netzwerk für Tiere Köln“ erhalten. Der Nubbel, der in Köln traditionell am Aschermittwoch für alle Sünden der Karnevalisten hinhalten muss und hingerichtet wird, berichtet in diesem Video, dass er für eine Sache seinen Kopf nicht mehr hinhalten wird: die Tierquälerei im Rosenmontagszug und die unberechenbare Gefahr für Menschen am und im Zug durch die Pferde. 

Michael Hehn hat uns nun gebeten, dieses Video zu löschen. Er erfahre durch dieses Video im Kölner Karneval in scharfen Worten und Konsequenzen deutliche Kritik und (völlig unangemessene) Reaktionen. Er habe bereits Absagen und Ausladungen erhalten. 

Das Video hatten wir mit einer kleinen Aufwandsentschädigung bezahlt und mit Einwilligung genutzt. Dennoch sind wir der Bitte nachgekommen, weil wir Michael Hehn sehr schätzen. Wir sind jedoch schockiert, welche Machenschaften hier im Kölner Karneval stattfinden, nur weil jemand eine andere Meinung hat und für eine gute Sache eintritt, indem er sich gegen die Tierquälerei und für einen sichereren Karneval einsetzt. 

Während Bonn die Pferde in diesem Jahr komplett aus dem Zug genommen hat und in Düsseldorf „nur noch“ 17 Pferde mitgelaufen sind, werden in Köln Menschen diffamiert, die diese vernünftige Entwicklung unterstützen.

Wir hoffen jetzt in erster Linie natürlich, dass Michael Hehn neue Aufträge erhält, denn seine Figur „Dä Nubbel“ ist für uns einzigartig und sehr sehenswert für Köln, er gehört zum Brauchtum, der dem Kölner Karneval sonst doch so wichtig ist. 

Petition gegen Pferde im Rosenmontagszug

Petition gegen Pferde im Rosenmontagszug

21. Februar 2023

Gestern schaute sich das NTK-Team den Rosenmontagszug in Köln an und hat entlang der Strecke tonnenweise Bild- und Filmmaterial gesammt, um das Leid der Pferde und die Verstöße gegen die Leitlinien und Anordnungen zu dokumentieren. Wie sind gerade mitten in der Auswertung, aber damit keine Langeweile aufkommt, könnt ihr gerne die folgende Petition schon einmal unterschreiben …

>> KLICK MICH <<

Position beziehen: Aktion „Rote Karte“ zeigen am Rosenmontag

Position beziehen: Aktion „Rote Karte“ zeigen am Rosenmontag

17. Februar 2023

Das Netzwerk für Tiere Köln (NTK) ruft alle Jecken dazu auf, Reiter*innen im Rosenmontagszug eine Rote Karte zu zeigen. Als Zeichen gegen die Tierquälerei, Pferde als Fluchttiere im Zug mitzuführen, und die damit verbundene Gefahr für Menschen.

Zudem wird das NTK am Rosenmontag wieder die Leiden der Pferde im Rosenmontagszug Köln dokumentieren und auf dieser Grundlage einzelne Anzeigen nach dem Tierschutzgesetz erstatten.

Wir freuen uns sehr, dass der Festausschuss Bonner Karneval Pferde ab diesem Jahr aus ihrem Rosenmontagszug genommen hat. Die Stellungnahme aus Bonn hätten wir nicht besser formulieren können:

„Neben einer zivilrechtlichen Haftung und einer strafrechtlichen Verantwortlichkeit möchten wir nicht in die Situation kommen, den Eltern eines schwer verletzten Kindes erklären zu müssen, dass wir das Risiko der Verletzung von Kindern leider aus „Tradition“ hätten in Kauf nehmen müssen. (…) Karneval soll Freude und Spaß verbreiten und dies darf nicht zum Leiden von anderen Lebewesen führen.“

In Köln müssen dagegen am Montag 270 Pferde mitlaufen und mitunter 30 Kutschen ziehen. Besonders Sorge bereitet uns hierbei auch der neue Zugweg über die Deutzer Brücke.

Die Aussage im Kölner Stadtanzeiger (31. Januar 2023), „dass es im Notfall bis auf die Brückenzugänge keine Fluchtmöglichkeiten gibt, sieht der Zugleiter [Holger Kirsch] nicht als problematisch“, halten wir für grob fahrlässig. Dieser Gefahr kommen noch 270 Pferde hinzu.

„Es gibt kein Gewohnheitsrecht für den Kölner Rosenmontagszug“, hat Holger Kirsch dem Kölner Stadtanzeiger (09. Februar 2023) in einem Interview zu verstehen gegeben. Wir sagen, richtig – es gibt ebenso wenig ein Gewohnheitsrecht auf Tierquälerei!

Stress im Rosenmontagszug ..

Weitere Informationen:

Stellungnahme Festausschuss Bonner Karneval

https://www.karneval-in-bonn.de/start/Home/Home/news/Nutzung-von-Pferden-im-Rosenmontagszug__9081.html?xz=0&ci=9081&cs=2&cc=1
Interview Holger Kirsch
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/other/holger-kirsch-der-neue-zugweg-ist-f%C3%BCr-viele-mit-mehraufwand-verbunden/ar-AA17hw22
Zitat Holger Kirsch
https://www.ksta.de/koeln/koeln-zugleitung-haelt-sich-weitreichende-sperrung-in-deutz-vor-429390

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