Der Erhalt der Tradition ist wohl nur ein vorgeschobenes Argument …
Der Erhalt der Tradition ist wohl nur ein vorgeschobenes Argument, denn wenn es darauf ankommt, werden die Prioritäten doch anders verteilt: die eigenen Interessen sind dann wichtiger als der Erhalt der Schull- und Veedelszöch.
Das war das Schreiben, welches wir Anfang Dezember an die Karnevalsgesellschaften, die Pferde im Rosenmontagszug mitführen (Altstädter, Columbinen Colonia, Große Kölner, Ehrenharde, Prinzengarde, Rote und Blaue Funken, Jan van Werth, Nippesser Bürgerwehr, Treue Husaren…), geschickt haben. Mitte Januar haben sich nur die Roten Funken gemeldet, dass sie die Schull- und Veedelszöch anderweitig unterstützen.
Sehr geehrte Damen und Herren,
wie wir aus den Medien erfahren haben, sieht der Fortbestand der traditionellen Veedelszöch einer ungewissen Zukunft entgegen, da das Geld immer knapper wird.
In den vergangenen Jahren hatte das Festkomitee Kölner Karneval hier immer unterstützt, aber auch der Rosenmontagszug leidet unter großem finanziellen Defizit, wie der Vorstand Michael Kramp erst jüngst der Kölner Presse gegenüber bestätigte.
Da unser gemeinsames Interesse dem Karneval gilt, möchten wir Ihnen folgende Lösungsidee vorschlagen: Jetzt wäre doch die Zeit, auf den Einsatz von Pferden im Rosenmontagszug zu verzichten und das Geld den Schull- und Veedelszöch zu spenden!
Damit würden Sie die Tradition der heutigen Zeit im Zeichen des Tierschutzes anpassen und die Tradition der Schull- und Veedelszöch aufrechterhalten.
Wenn Ihr Reitercorps auf die Mitnahme von Pferden verzichtet, sparen Sie pro Pferd zwischen 500-1500 € Leihgebühr ein und auch die Kosten für die Blutproben durch das Veterinäramt (im Jahr 2024 waren das 7.425 € für 40 Dopingproben). Ebenso würden die Einsatzkosten für die Veterinärärzte (die durch das Umwelt- und Verbraucherschutzamt – also im Endeffekt durch den Steuerzahler und das Festkomitee – getragen werden) wegfallen und könnten den Schull- und Veedelszöch zugutekommen.
Bitte lassen Sie uns bis zum 13.01.2025 eine Rückmeldung zukommen, ob Sie die Idee so klasse finden wie wir. Wir nennen alle Karnevalsgesellschaften, die mitmachen, auf unserer Website, in Social Media und werden auch eine Pressemitteilung veröffentlichen, damit auch die Öffentlichkeit sieht, wem die Unterstützung und Hilfestellung wichtig ist.
Wenn wir bis zum 13.01.2025 keine Rückmeldung von Ihnen erhalten haben, gehen wir davon aus, dass Sie an den Pferden festhalten wollen und sich nicht an der Rettungsaktion der Schull- und Veedelszöch beteiligen wollen.
Wir hoffen sehr, Sie überzeugt zu haben, dass Sie Sinnvolleres mit dem Geld machen können, als Tierleid zu akzeptieren und ein großes Sicherheitsrisiko für Teilnehmer und Zuschauer, für Mensch und Tier, in Kauf zu nehmen.
Mit freundlichen Grüßen und Kölle Alaaf
Netzwerk für Tiere Köln